Behandlung einer Mittelohrentzündung

Der erste Schritt einer wirksamen Behandlung bei einer Mittelohrentzündung ist eine frühzeitige Diagnose. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto schneller und erfolgreicher kann sie auch behandelt werden. Daher sollte schon bei den ersten Schmerzen im Bereich des Ohres ein Arzt aufgesucht werden.

Es ist wichtig, dass Sekret, welches bei einer Mittelohrentzündung entsteht, ablaufen kann.
Es ist wichtig, dass Sekret, welches bei einer Mittelohrentzündung entsteht, ablaufen kann.

Sekretablauf ermöglichen
Dieser wird zunächst das Trommelfell untersuchen. Stellt er hier bereits sichtbare Zeichen einer Entzündung fest, wird der Arzt versuchen, den Ablauf des Sekrets zu ermöglichen. Dazu wird die Schwellung des Kanals beseitigt.

Mittel der Wahl sind hierbei abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays, entzündungshemmende Schmerzmittel und Inhalation. Öffnen sich die Kanäle durch diese Behandlung wieder, kann das bereits entstandene Sekret aus dem Mittelohr ablaufen. Eine weitere Behandlung ist dann zumeist nicht mehr notwendig und die Mittelohrentzündung heilt von allein aus.

Weitere Untersuchungen bei fortgeschrittener Otitis media
Ist die Schwellung zu stark und die Entzündung bereits weiter fortgeschritten, kommen zusätzliche Untersuchungen zur diagnostischen Sicherstellung auf Sie zu. Dazu gehören eine Überprüfung des Hörvermögens, mikroskopische Untersuchungen des Ohrs, eine Beweglichkeitsmessung des Trommelfells und Beachtung des umliegenden Gewebes und gesamten Gesundheitszustandes. Abhängig von den Ergebnissen kann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig sein.

Schmerzmittel und Fiebersenker
Zusätzlich zu der Gabe eines auf den jeweiligen Erreger abgestimmten Antibiotikums sind auch Schmerzmittel häufig ein Bestandteil der schulmedizinischen Therapie. Dabei wird auf Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung wie beispielsweise Ibuprofen, Paracetamol und Aspirin, zurückgegriffen. Bei hochfiebernden Kindern kann zusätzlich ein fiebersenkendes Mittel oder ein Schmerzmittel mit fiebersenkender Wirkung eingesetzt werden.

Punktierung des Trommelfells
Ist die Entzündung des Mittelohrs bereits weit fortgeschritten und hat sich eine große Menge eitrigen Sekrets angesammelt, kann der Arzt zusätzlich zur medikamentösen Behandlung das Trommelfell punktieren. Mit diesem Vorgehen wird eine Entlastung des Drucks erreicht und eine Belüftung von außen sichergestellt. Ähnlich des selbstständigen und spontanen Aufreißens des Trommelfells. Anders als bei der Perforation handelt es sich hierbei jedoch um eine kontrollierte Öffnung, die im Regelfall meist schneller verheilt als ein unkontrollierter Riss. Der Eingriff wird bei Erwachsenen unter lokaler Betäubung, bei Kindern in Vollnarkose durchgeführt und ist damit schmerzfrei.

OP bei wiederkehrender Mittelohrentzündung
Bei immer wiederkehrenden Mittelohrentzündungen kann auch ein weiterer operativer Eingriff sinnvoll sein. Bei diesem wird ein künstliches Röhrchen in das punktierte Trommelfell eingesetzt, das für Belüftung sorgt. Innerhalb von sechs bis zwölf Monaten nach der Operation wächst das Röhrchen wieder heraus. Ein zweiter Eingriff ist also nicht notwendig.

Video – Behandlung der akuten Mittelohrentzündung des Kindes

Dr. med. Hans-Peter Zenner erklärt in seinem Video Genaueres zur Behandlung einer aktuellen Mittelohrentzündung bei Kindern:

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